
Die Akrostichon in den Psalmen
Die 150 biblischen Psalmen werden auch die Bibel in der Bibel genannt. Diese Beschreibung unterstreicht ihre Bedeutung unter den Heiligen Schriften. Sie werden in 5 Bücher eingeteilt. Des Weiteren gibt es noch andere, thematische Einteilungen wie zum Beispiel die Psalmen 120 bis 134 als die Aufstiegspsalmen. Ich möchte mich den Psalmen zuwenden, die als Akrostichon aufgeschrieben sind.
Dieses war eine beliebte Form der Textgestaltung in der Antike. Das Wort kommt aus der griechischen Sprache. „Akros“, das Äußerste, das Oberste und „Stichos“, der Vers. Das bedeutet, das jede Zeile des Psalms mit einem Buchstaben aus der Reihenfolge des hebräischen Alphabets beginnt.
Diese Art der Textgestaltung war keine Spielerei sondern hatte eine Bedeutung. Der Autor wollte mit der Anordnung und dem darauf aufbauenden Text eine Aussage machen. Zum Einstieg in das Verständnis eines Akrostichon möchte ich ein Beispiel aus der griechischen Sprache anführen.
Der Text lautet Jesus Christus Gottes Sohn Erlöser. Die Anfangsbuchstaben I Ch Th Y S wiederum bedeuten Fisch. Er ist ein Symbol für Jesus Christus. Durch die Form eines Akrostichon wollte der Autor das Wort Fisch mit den Attributen Jesu für den Leser zusammen zu bringen. Das Akrostichon transportiert also weitere über den bloßen Text hinausgehende Informationen.
Diese Form der Textgestaltung finden wir auch in den Psalmen. Als Akrostichon sind die Psalmen 9, 10, 25, 34, 37, 111, 112, 119 und 145 aufgeschrieben.
Sie lassen sich wiederum in zwei Gruppen einteilen.
Anordnungen in denen ein oder mehrere Buchstaben fehlen, Psalmen 9, 10, 34, 37 145
Anordnungen mit allen Buchstaben, Psalmen 111, 112 und 119
Zum Einstieg in die Betrachtung und Deutung der Akrostichon möchte ich mit dem Psalm 111 beginnen. Sein Aufbau ist einfach und deutlich und darum ein gutes Beispiel.
Die Buchstaben des Alphabets bilden als Zeilenanfänge eine senkrechte Achse, der weitere Text die Waagerechte. Es ist eine auffällige Gestaltung die sofort die Frage hervorruft, warum es so gemacht wurde. Was soll damit ausgedrückt werden?
Die hebräische Sprache ist mit ihren Buchstaben und Wörtern eine Schöpfungssprache. Sie übermittelt göttliche Informationen aus höheren Welten. Die Buchstaben tun dies als Piktogramme und den hinter ihnen stehenden Zahlen. Die Anordnung als Akrostichon können wir als einen göttlichen Code betrachten, der besondere Informationen vermittelt. Vergleichbar wäre das Ganze mit den heute üblichen Strichcodes oder den Codes, die mit einem Handy gelesen werden können. Was will uns also der Psalm 111 sagen?
Fortsetzung folgt.