
Wesen auf unserem Planeten
Ich kann mich noch genau an dieses Ereignis erinnern; es ist nun 2 Jahre her und es war Ende Oktober. Schon seit Tagen hatte ich am Nachthimmel seltsame Erscheinungen gesehen, die ich mir nicht erklären konnte. Irgendetwas lag in der Luft, aber ich vermag nicht zu beschreiben was es war.An einem Abend gab es dann ein Erlebnis, über das man eigentlich nicht sprechen kann weil es so unwirklich, so absolut merkwürdig ist, und ich glaube, so geht es den meisten Menschen die etwas in dieser Richtung erleben. Die darüber berichten, tun es in der Regel immer erst viel später und auf völlig unspektakulärem Weg.
Ich hatte an diesem Tag sehr viel zu tun, und so wurde es ein wenig spät für unsere Pferde, die ich im Herbst tagsüber auf eine Grasweide bringe und die dann abends wieder auf die Stallweide zurückgeholt werden. Es dämmerte schon als ich mich zu den Pferden begab und sie wieherten mir bereits entgegen. Normalerweise laufen sie auch zu mir, an diesem Abend jedoch hielten sie merkwürdigerweise großen Abstand zu mir und ich suchte den Grund hierfür. Als ich mich ihnen auf ca. 10 Meter näherte spürte ich plötzlich etwas an einem Bein, so als spränge ein Tier an mir vorbei. Da es schon dunkelte konnte ich nichts erkennen und ich dachte an eine Katze oder ein junges Reh, von denen wir einige auf unseren Wiesen haben. Ich rief die Pferde und sie folgten mir in gebührendem Abstand, dabei bildeten sie eine Art Kreis um mich, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist da sie normalerweise immer hintereinander laufen.
So bewegten wir uns Richtung Stall und dabei bemerkte ich, das uns irgendwas folgte, konnte aber nur Umrisse erkennen die ich nicht zu deuten vermochte.Am Stall angekommen, versorgte ich die Pferde mit Futter. Dabei merkte ich ganz genau das ich beobachtet wurde , es war aber nicht unangenehm. Dann begab ich mich wieder zurück zum Haus. Auf dem Weg dorthin, der ca. 200 Meter beträgt und leicht bergan geht, folgte mir unaufhörlich etwas. Wenn ich stehen blieb, blieb es auch stehen, lief ich schneller lief es auch schneller, und langsam wurde mir diese Geschichte doch etwas unheimlich. Hatte ich etwa ein tollwütiges Tier auf dem Grundstück? Es ist ein typisches Verhalten von an Tollwut erkrankten Tieren.
Ich stoppte und starrte ins Dunkle, während das vermeintliche Tier näher kam. Plötzlich befiel mich ein Gefühl, als bliebe die Zeit stehen, es war so als wäre ich in einem Feld wo es keine Zeit gibt, wo eine Leichtigkeit auftritt, die ich nicht definieren kann. Was war hier los?
Sicherlich kennt ihr den Ausdruck „ich glaub ich bin im falschen Film“, genauso fühlte es sich nämlich an.Ich fing an zu singen und zu meinem eigenen Erstaunen sang ich das Lied Kodoish, ein Mantra, das uns Menschen beschützt. Wollte ich mich unbewusst schützen vor etwas Unbekanntem?
Ich lief die letzten Meter bis zum Haus im Eiltempo. Das Hoflicht wies mir den Weg und ich drehte mich in Nähe der Laterne noch mal um weil ich hörte, das mir das Wesen weiter folgte.Das Licht gab nun eine Gestalt frei die auf den ersten Blick wirklich wie ein Tier aussah, mit wunderschönen großen Augen und fast einem menschlichen Gesicht, mit einem Lächeln auf den Lippen.Als ich ihm ins Gesicht blickte, legte es den Kopf schief und lächelte noch mehr, überhaupt schien es sehr freundlich zu sein. Wieder dachte ich an einen tollwütigen Fuchs, und dieser Hintergedanke hielt mich davon ab näher darauf zuzugehen.War es überhaupt ein Tier?
Bei näherer Betrachtung konnte man eher sagen, es war ein unbekanntes Wesen mit einem äußerst merkwürdigen Aussehen und einer besonderen Ausstrahlung. Ich wollte Gewissheit haben und ging einige Schritte vor bis mich wieder dieses Gefühl von Zeitlosigkeit befiel, ja als wenn man ein anderes Feld betritt.Ich wich zurück aus diesem Kreis ( da fällt mir ein, das ja auch die Pferde einen Kreis um mich gebildet hatten, und vorher als ich sie rief, kamen sie nicht weil dieses Wesen ja zwischen mir und ihnen war).
Nun lief ich schnurstracks in mein Büro. Hier saß mein Mann und telefonierte gerade. Als ich den Raum betrat sah er auf und sagte: „Was hast Du? Du bist ja kreidebleich und zitterst.“ Er legte gleich den Hörer auf.Es war eine merkwürdige Situation, eigentlich fühlte ich mich ruhig und doch wirkte ich äußerlich aufgeregt und zitterte. Aber was sollte ich ihm antworten? Das ich da draußen ein merkwürdiges Wesen gesehen habe, welches ich nicht beschreiben kann? Sollte ich ihm sagen, das es ein Wesen unbekannter Herkunft war welches mich verfolgte? Und überhaupt, war es in freundlicher oder böser Absicht hinter mir hergelaufen? Immerhin war es bei dem Mantra Kodoish nicht verschwunden.
Ich beschloss, nichts davon zu sagen und berichtete ihm von einem vielleicht tollwütigen Fuchs der hier herumstrolcht und mir bis zum Hof folgte.
Mein Mann rannte gleich nach draußen um dieses „Tier“ zu sehen, es war aber nicht mehr da. „ Ich werde sicherheitshalber dem Jäger Bescheid geben,“ meinte er und rief diesen sogleich an. Zufällig war dieser in der Nähe und kam auch sogleich mit seinem Jagdhund zu uns.
Mich plagte derweil schon das schlechte Gewissen: sollte ich nun Schuld haben am Tod eines Tieres bzw. eines Wesens, von dem ich nicht wusste wo es herkam und was es eigentlich wollte. Ein schrecklicher Gedanke.Der Jäger ließ sogleich den Hund Witterung aufnehmen „Sollte hier ein Fuchs sein, so wird er ihn finden“ meinte er und lud sein Gewehr durch.
Vor mir sah ich wieder das Gesicht des Wesens und blitzartig schoss es mir durch den Kopf: nein es konnte sich nicht um einen tollwütigen Fuchs handeln und auch nicht um ein Wesen, das in böser Absicht zu mir kam. Dieses Gesicht wurde mir jetzt plötzlich sehr präsent, ganz so als entfaltete sich ein Bild am PC, das sich mehr und mehr offenbarte und dann in seiner ganzen Schönheit vor meinen Augen stand; ja mehr noch: es nahm ganz und gar Besitz von mir. Es war eher ein flehender Blick, ein Blick der Hilfe in Anspruch nehmen wollte. Niemals zuvor hatte ich etwas derartiges gesehen.
Ich wollte den Jäger davon abhalten mit dem Hund über das Gelände zu gehen, aber er stand nun in seiner Pflicht als Jäger vor mir und ließ sich nicht davon abhalten, mit einem riesigen Scheinwerfer über unsere Wiesen zu laufen um das „Tier“ zu suchen.Der Hund fand zu meinem freudigen Erstaunen keine einzige Spur, er lief hin und her und wurde dafür von seinem Herrchen getadelt. Ich bat in Gedanken darum, das Wesen möge schnell das Weite suchen und sobald nicht mehr hier auftauchen, den ich wusste, der Jäger würde weiter auf der Lauer liegen.Mein Wunsch wurde erhört, das Wesen war und blieb verschwunden und ich habe mich im nachhinein doch ein wenig geärgert, nicht näheren Kontakt aufgenommen zu haben. Viel passieren konnte doch eigentlich nicht, hatte ich doch das Mantra Kodoish tief im Inneren bei mir.
Das interessante Gesicht dieses Wesens ist mir noch immer gegenwärtig und ich hoffe, das wir uns mal wieder sehen und es mir verzeiht.In der Nacht stand ich dann am Fenster und schaute zum Himmel hinauf, was glaubt ihr wohl habe ich dort gesehen?Na, wahrscheinlich dauert es wieder zwei Jahre bis ich darüber berichten werde.