
Teil 1 und 2
Vor der Reise musste einiges organisiert werden, unter anderem benötigten wir Möbel für das Haus in Kanada. Von Deutschland aus nicht so einfach, wie wir feststellen mussten. Es gab einige Nachtschichten (wegen der 9-stündigen Zeitverschiebung) um letztlich bei Ikea in Vancouver, Kanada bestellen zu können. Auslieferung bis zum Haus ist allerdings aufgrund der großen Entfernungen nicht möglich, so dass wir unsere Möbel in einem sogenannten Collecting Point, Pick-Up Station in Kelowna, ca. 210 km von unserem Haus entfernt,abholen sollten. Hierfür benötigten wir allerdings einen LKW,und so fand ich im Internet den Spediteur Dale, der uns noch sehr behilflich sein sollte in den nächsten Tagen.Ein kanadisches Bankkonto, Paypal Canada, kanadische Telefonnummer etc., alles musste eigens dafür angelegt werden. Meine Englischkenntnisse wurden arg auf die Probe gestellt, es war ein gutes Training für das weite Land der Indianer.
Am 19.4. 2019 startet der Flieger planmäßig in Hamburg um 10.00 Uhr.Die angekündigten Streiks des Bodenpersonals blieben aus. Flug von Hamburg nach Frankfurt. Neben uns sitzt ein Kanadier aus Vancouver. Er ist beruflich hier, vertreibt Naturheilmittel und möchte auf den deutschen Markt. Eine interessante Begegnung und ein guter Auftakt für die Kanadareise.
Um 11.10 landen wir in Frankfurt und weiter geht es um 13.30 nach Calgary, in der ersten Sitzreihe.
Ein wunderbarer Flug ohne Störungen, und so erreichenwir planmäßig den Flughafen Calgary. Von hier aus gibt es nun einen Inlandsflug, der uns nach Kelowna bringen soll; wir haben allerdings eine Umbuchung erhalten und nunmehr nur eine Stunde Zeit für Immigration und Koffer! Die Airline musste leider alle Flugzeuge vom Typ Boing 737 MAX aus dem Verkehr ziehen aufgrund der Boing-Verordnung für diesen Flugzeugtyp nach den 2 Abstürzen, was mir ganz recht war.
Ab jetzt läuft alles anders:nach langer Wartezeit auf unsere Koffer müssen wir die Einwanderungskontrolle passieren. Hier geraten wir an eine ausgesprochen gewissenhafte Beamtin, die uns nach allem befragt was nur geht. Mein Mann hat schon eine Ahnung was folgen wird und er hat recht:Von da aus werden wir an einen weiteren Beamten verwiesen, der nochmal eine Stufe drauflegt! Auf meinen Hinweis hin, dass wir nur sehr wenig Zeit haben erhalte ich nur ein müdes Lächeln. So passierte was passieren musste: unser Flieger war weg!
Wir mussten nun 7 Stunden auf das letzte Flugzeug warten um nach Kelownazu kommen.Ab dem Gate 71/72 geht es weiter. Wir haben die letzten beiden Plätze für diesen Flug bekommen und sitzen in Reihe 5 !
Landung kurz vor Mitternacht und dann ab ins Hotel Zimmer 317 und versuchen zu schlafen.
Nach einer kurzen Nacht sind wir mit dem Spediteur Dale verabredet, der unsere Möbel in der Pick-Up- Station von Ikea abholen wird und uns dann mit seinem großen Truck mitnimmt, über die Berge zu unserem Haus.Als er eintrifft muss er uns leider mitteilen, dass die Möbel nicht angekommen sind!! Was tun? In ein leeres Haus fahren? Also habe ich spontan beschlossen, auf Einkaufstour zu gehen und erstmal Matratzen und das Nötigste zu kaufen. Dale hat sich sofort bereit erklärt, mit uns durch die Stadt zu brausen um uns Möbel zu besorgen. Leider gab es kaum Ausstellungsstücke zu kaufen, auf Lager hat kaum noch ein Möbelgeschäft seine Ware liegen. Aber wir hatten Glück und fanden zwei wunderbare Betten, Matratzen, diverse Tische, Regale und zwei Stühle. Gott sei Dank war die Küche vom Vorbesitzer des Hauses dort verblieben mit allen Küchengeräten und Schränken! Um den großen LKW auch optimal zu nutzen, kaufte ich dann auch gleich Waschmaschine und Trockner, konnte also einen Einkaufsweg sparen (420 km hin und zurück).
So jetzt noch der Supermarkt um uns über Ostern zu versorgen, dann Drogeriemarkt und dann auf nach Burton BC.Ganze 3 Stunden hatten wir nur gebraucht um alles zu kaufen und zu verstauen.
Die Fahrt war schon sehr abenteuerlich: Dale, sein Helfer und wir beide vorne in einem sehr, sehr alten Truck und dann die Berge rauf und Berge runter, mit vielen Kurven. Teilweise schnaufte der alte LKW ganz schön und blieb fast stehen an den Steigungen. 4 Stunden haben wir gebraucht, dann sind wir endlich an der Fähre; wir müssen einmal den See überqueren um auf die andere Seite zu gelangen, eine Brücke gibt es hier nicht für die wenigen Autos. Schon hier verspüre ich eine besondere Kraft und eine Ruhe, trotz des ganzen Stress. Dann noch 15 Minuten und wir sind da!! Burton BC, Hausnummer 5290auf dem 50. Breitengrad !!! Die schneebedeckten Gipfel leuchten in der Sonne und ein Seeadler kreist über dem See!
2. Teil
Wir sind in unserem Haus in Kanada angekommen!Es ist noch ziemlich unreal, fühlt sich eher an wie im Traum.
Man hat es noch gar nicht richtig realisiert. Gefühlsmäßig kann ich es interessanterweise gleichsetzen mit meinem ersten Tag, damals bei meinem Besuch in Arkaim!
Wir wurden bereits erwartet von unserem Nachbarn, der uns bei vielen Dingen in den nächsten Tagen noch sehr behilflich war. Gott sei Dank war die Küche im Haus verblieben und so konnte ich erstmal alle gut mit einer Mahlzeit versorgen bevor die Fahrer sich wieder auf den Weg machten mit ihrem alten Truck. Dale versprach uns, sich weiter um die bestellten Ikea-Möbel zu kümmern und sie zu bringen sobald sie da sind. Wir haben dann erstmal alles ausgepackt und es uns so schön wie möglich gemacht mit unseren paar Sachen. Wichtig war nun erstmal zu schlafen und alles andere wird sich schon finden!! Unser Nachbar Bob lud uns dann noch zu einem warmen Essen ein, was wir dankbar angenommen haben. Danach haben wir wunderbar geschlafen.
Der nächste Morgen begann für uns schon recht früh, da wir uns ja erst noch an die Zeitumstellung gewöhnen müssen. Um 5 Uhr in der Frühe haben wir gefrühstückt und so konnte ich um 6 Uhr Ortszeit eine kleine Meditation machen, die mich eine starke Verbindung nach Deutschland spüren ließ und ich musste unbedingt sofort versuchen, das Internet zu starten um einen Blick in unser Forum zu werfen. Alexander hatte dort schon das Thema Kanada eröffnet, unglaublich!!
Es fühlt sich alles sehr harmonisch an hier auf dem Grundstück und ich vermisse nichts von dem Standard in Deutschland; alles etwas einfacher, ruhiger und stressfrei. Was heute nicht funktioniert, wird morgen laufen und genauso ist es wirklich in den nächsten Tagen. Ich richte das Internet für uns ein ( man braucht allerdings sehr viel Geduld), muss den Strom anmelden bevor die Leitung gekappt wird, usw. doch alles läuft.
In der kleinen Stadt Nakusp, ca. 30 km von uns entfernt, können wir fast alles einkaufen was man so benötigt. Was nicht vor Ort ist kann man in den Läden bestellen, dauert manchmal einige Tage oder Wochen, aber es kommt irgendwann.Wir benötigen auch unbedingt eine kanadische Telefonnummer und eine kanadische Mailadresse, die ist wichtig in vielen Bereichen um z.B. Bestellungen machen zu können. Dazu müssen wir allerdings in den nächsten Tagen in eine größere Stadt fahren.
Mit meinem deutschen Mobiltelefon kann ich telefonieren, und so kontaktiere ich nach Ostern gleich den Service von Ikea um nach unseren Möbeln zu fragen. Dort teilt man mir mit, dass diese wohl erst in ca. 4-6 Wochen im Abholshop eintreffen werden. Daraufhin habe ich dann die komplette Bestellung storniert weil das definitiv zu spät ist! Seltsamerweise sind wir alle ganz ruhig dabei geblieben und haben es als Spaß gesehen, sollte wohl alles so sein!
Wir fahren in die nächste große Stadt und besuchen wieder mal die Möbelhäuser......
Und wir sind schnell fündig geworden. Die Firma liefert sogar bis zur Haustür und wir haben nur 1 Woche zu warten!! Dazu erhalte ich noch einiges an Geschirr aus der Ausstellung, kostenlos.
Bei der Gelegenheit habe ich im Laden eine nette Dame aus Irland kennengelernt, die mir einige interessante Dinge über die Indianer erzählte, dazu aber später mehr.
Mittlerweile haben wir uns schon gut eingerichtet und ich kann beginnen die Umgebung und die Menschen kennenzulernen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich eine lange Liste mit Telefonnummern erstellen können und mein kanadisches Mobil funktioniert auch schon! Das Internet läuft auch einigermaßen, mit kleinen Unterbrechungen und viel zu schwach um Bilder hochzuladen, und ich habe eine kanadische Mailadresse. Was will man mehr?!
Im nächsten Ort gibt es einen Bioladen, der sehr gut ausgestattet ist, u.a. kann ich dort auch homöopathische Mittel kaufen oder bestellen. Bei meinem ersten Besuch in Kanada habe ich dort Rushia Bread ( russisches Brot) kaufen können; diesmal war es Manna Bread (Mannabrot)! siehe auch Galerie!
Die Verkäuferin konnte sich gleich an mich erinnern; sie hatte mir bereits vor einem Jahr gesagt, dass sie dringend Jemand im Ort brauchen, der sich mit homöopathischen Mitteln auskennt!
Seit einigen Tagen sind die Hummingbirds in British Columbia angekommen: die kleinste Art der Kolibris, die den Sommer hier verbringen und Ende August wieder nach Mexiko reisen. Sie heißen zu deutsch "Sternelfen" und sind meine guten kleinen Freunde hier geworden. Mit ihren 2-3 Gramm Gewicht und einer Größe von nur 9 cm sind sie wohl die rasantesten Flieger hier. Einem Hubschrauber gleich steuern sie auf unsere Futterstelle( Honigwasser) zu in einer Geschwindigkeit, die kaum zu messen ist. Die Sternelfen sind morgens schon bei den ersten Sonnenstrahlen unterwegs und abends sind sie letzten auf der Terrasse. Sie haben mich bei einigen Meditationen begleitet!
Durch sie habe ich vielleicht auch eine gute Verbindung zu den Pyramiden in Mexiko...…….
Die Möbel sind tatsächlich pünktlich geliefert worden; früh am Morgen steht der Möbelwagen vor der Tür. Luke, der Verkäufer höchstpersönlich, hat seinen Kollegen dabei und die beiden schleppen alles ins Haus. Wie es der Zufall (?) will, plaudern wir ein wenig und dabei stellt sich heraus, dass die Eltern des Kollegen russische Einwanderer sind, aus Sibiria! Wir verstehen uns auf Anhieb sehr gut ( wen wundert es) und er ist erstaunt, dass ich ihm von Arkaim berichten kann. In der Stadt wo er wohnt, leben sehr viele russische Leute und ich werde ihn dort bald besuchen; aber nur wenn es ordentliche "Blinschiki"gibt!!
3. Teil
Meine homöopathischen Mittel sind mittlerweile sehr gefragt; mehreren Menschen aus meiner Umgebung hier konnte geholfen werden! So gab es u.a. den Vorbesitzer des Hauses, der sich im letzten Jahr noch bereit erklärt hatte, einige große Bäume auf dem Grundstück zu fällen. Für ihn als Holzfäller von Beruf eigentlich eine Kleinigkeit, so dachten wir. Leider hat er bei diesen Arbeiten gleich zu Beginn einen sehr schweren Unfall erlitten, er wurde ins nächste Krankenhaus gebracht und hat bis heute mit den Verletzungen zu tun. Wir hatten dieses nur zufällig erfahren, gesagt hat er uns nichts, und das aus gutem Grund. Das Haus liegt auf altem Indianerland und so wie jeder Baum, jedes Tier, jede Pflanze so ist auch jeder Mensch dem mystischen Zauber der Region verpflichtet. Es gilt alles zu bewahren und zu ehren, nur wirklich Notwendiges darf aus der Natur genommen werden. Jeder in der Region kennt diesen Grundsatz und die zu fällenden Bäume gehörten definitiv nicht dazu! Ich habe ihm so gut es ging bei der weiteren Genesung geholfen und nach 2 Wochen hatte ich ihn soweit, dass er wieder Auto fahren konnte. Ich danke einer besonderen Führung auf dem alten Indianerland und werde dem gefälltem Baum einen besonderen rituellen Platz einräumen auf dem Grundstück. Er wird mir zukünftig als Sitzplatz am See dienen während ich dem Seeadler zuschaue.