
Am 25.2.2017 begann die Reise, Start in Hamburg 21.00 Uhr nach Dubai, weiter nach Sydney, Australien und dann nach Christchurch in Neuseeland. Gesamtflugzeit 28 Stunden! Der Flug über den Pazifik dauert sehr lang, die kleine Entfernung zu den Marshall-Inseln fällt da kaum auf, sie liegen so gesehen recht nah zu Neuseeland so dass man diese zwei neuseeländischen Inseln durchaus mit einbeziehen kann in den Bereich Marshall-Inseln, einem der 12 besonderen Orte des Planeten. Neuseeland wird als der Ort bezeichnet, wo es die meisten Delphine und Wale zu sehen gibt; hier bekommt man alle Unterarten zu Gesicht.
Der Airbus 380 ( ein toller Flieger!) hat uns sanft aufsetzen lassen in Christchurch, der Hauptstadt der Südinsel. Neuseeland besteht aus zwei großen Inseln, Nord-und Südinsel. Ich vergleiche es mit den zwei Gehirnhälften, die man auch ab sofort einsetzen muss wenn die Reise per Auto weitergeht: hier herrscht Linksverkehr mit den Rechtslenkerfahrzeugen; also umdenken! Jedes Jahr werden schwere Unfälle durch Touristen verursacht, die unkonzentriert den Linksverkehr ausblenden. Die erste Nacht verbringen wir also in Christchurch um uns ein wenig zu erholen und an den Linksverkehr zu gewöhnen bevor wir unsere Tour starten nach Tak-Aka.
Zudem besteht Neuseeland aus hohen schneebedeckten Bergen die steil zur Küste abfallen wo es dann die herrlichen Strände gibt. Mittendrin liegen wunderbare fruchtbare Hochebenen, total gerade und ebenerdig. Man fährt eigentlich immer in Kurven durch das Land, die zum Teil recht eng sind, besser man plant immer viel Zeit ein. Die Neuseeländer sagen, "always one hour more"(" immer eine Stunde länger einplanen"), zumal es auch nur zwei große Hauptstraßen gibt, wovon die eine auch noch größtenteils gesperrt ist nach dem großen Erdbeben von November 2016. Zieht man oben in den Bergen noch eine warme Jacke an, springt man nach wenigen Stunden bei 25 Grad ins Meer! Ein Land immer im Ying und Yang.
Unser Weg nach Tak-aka führt uns zunächst nach Kaikoura, es ist die Gegend, welche sehr stark betroffen war vom letzten Erdbeben. Die Strecke dorthin ist immer wieder unterbrochen wegen Straßenbauarbeiten, man kommt nur langsam voran. Die Straße war im November noch komplett verschüttet da die Bergkette bis an die Küste herangeht und es zu Lawinenabgängen kam, der Asphalt der Straße war größtenteils aufgerissen mit riesigen Löchern; die Bahnlinie links der Straße ist bis heute noch zerstört indem die Gleise teilweise massiv verbogen wurden durch die Erdkräfte. Genau in dieser Gegend wurde das berühmte Video gedreht nach dem Beben, wo drei Kühe auf einem Berg stehen, der links und rechts von ihnen abgerutscht war, sie stehen eng zusammen auf einem schmalen Grad von dem man sie dann rettete.
Kaikoura ist ein beliebter Touristenort, nicht allein wegen seiner Wal-und-Delphinbucht. Für mich war es der Hauptgrund dort hinzufahren. Delphine und Wale gehören zu den intelligentesten Wesen auf unserer Erde und sind uns näher als wir denken. Sie weisen uns unter anderem den Weg in andere Dimensionen. In unserem Forum hier haben wir schon darüber berichtet. Bei der Ankunft schon ist es mir vergönnt, einige dieser sanften Wesen in der Ferne zu sehen und es scheint fast, als sei es die Einladung zu ihnen auf das Meer hinaus zu fahren. Leider müssen wir uns bis zum nächsten Tag gedulden, Ebbe und Flut bestimmen hier die Zeiten, wo Boote zu den Walen und Delphinen auslaufen können. Wieder Ying und Yang.
Am nächsten Tag fahren wir um 10.oo Uhr mit dem Boot hinaus zu den Delphinen! Durch das Erdbeben wurde das Hafenbecken um 3 Meter nach oben befördert was zur Folge hatte, dass nunmehr nur noch kleinere Boote vom Hafen aus starten können. Für mich ein Glücksfall denn das Boot ist niedrig und man hat noch bessere Kontaktmöglichkeit zu den Delphinen. Die Tauchaktion erspare ich mir, das Wasser ist hier permanent nur 16 Grad warm aufgrund des kalten Meeresstromes vom Südpol. Schon nach 22 Minuten haben wir Sichtkontakt zu einer Gruppe von Delphinen, ca. 100 Tiere! Sofort umringen sie unser Boot und freuen sich mit unserer Fahrgeschwindigkeit mithalten zu können. Wir steuern langsam eine Bucht an und die Tiere folgen uns. Ich strecke meine Hände ins Wasser und habe zum ersten Mal Kontakt zu einem Delphin........u n b e s c h r e i b l i c h
Wenn ich von "den Delphinen" spreche, so meine ich die in Freiheit lebenden wilden Delphine, nicht die armen Geschöpfe, welche in einem Becken oder abgezäunten Areal als Clown fungieren müssen. In der großen Bucht von Kaikoura leben die Tiere völlig frei; niemand füttert sie und es wird streng darauf geachtet, dass niemals mehr als drei Boote gleichzeitig in diese Bucht fahren. Die Delphine entscheiden ganz allein ob sie sich zeigen oder nicht! Wenn sie sich für den Menschen entschieden haben( und das tun sie meistens) gibt es einen ganz gravierenden Unterschied zu den in Gefangenschaft lebenden Tieren: Im Ozean wird der Delphin zum Leader! Er bestimmt das Tempo, die Bewegung und die Annäherung. Und er macht es so geschickt, dass der Mensch gar nicht merkt, wie er gelenkt wird. Ich hatte das große Glück, sowohl den Delphinen nah zu sein als auch die Taucher im Wasser beobachten zu können; es waren ausnahmslos Menschen, die den Bewegungen der Delphine folgten und nicht umgekehrt! Alle benahmen sich wie kleine Kinder! Es war ein Jauchzen und Lachen und Singen, ja erwachsene Menschen schwimmen im Wasser und singen den Delphinen etwas vor....... Auch ich war völlig im Bann der Delphine und nichts hätte mich in diesen Augenblicken stören können. Ihre Laute klingen vertraut, ihre Bewegungen verleiten zum Schweben und der elegante Umgang der Tiere untereinander ( trotz der Menge an Tieren) lassen uns die Welt da draußen vergessen. Ich sehe in die Gesichter der Delphine und vernehme ein Grinsen ; wieder haben sie ein paar Menschen in ihren Bann geschlagen und wieder haben sie uns gezeigt, wie einfach Freude sein kann. Eine ganz tiefe Empfindung entsteht, wenn man vom Auge eines dieser schwimmenden Geschöpfe fokussiert wird: es sind immer nur wenige Sekunden, die Zeit bleibt dabei einfach stehen und Du bist ganz woanders.
Indem die Delfine einfach nur Freude verbreiten und es geschickt anstellen, dass die Menschen ihnen folgen, ist eine Begegnung mit einem Wal von ganz anderem Kaliber!
Zunächst muss man wesentlich weiter mit einem Boot auf das Meer hinausfahren um Wale in Aktion anzutreffen. Allein diese Tatsache bereitet manchen Menschen schon ein anderes Gefühl. Gibt es dann Walsichtung wird es ruhig auf dem Boot und alle starren wie gebannt in die vorgegebene Richtung. Wale können riesig sein!!!!!
Nachdem ich nun das Vergnügen hatte den Walen und Delfinen näher zu kommen, konnte ich feststellen, dass die Wale von uns Menschen anders wahrgenommen als ihre kleineren Artgenossen, die Delfine. Letztere sind für uns greifbar und nah, vermitteln Lebensfreude und lassen uns Kind sein; erwachsene Menschen lachen und singen mit diesen sensiblen Tieren!
Bei den großen Walen verhält es sich ganz anders: hier ist es still, mit staunenden Augen nehmen wir die Größe des Tieres wahr und anerkennen seine majestätische Erscheinung. Es ist auch hier ein Gefühl von Glückseligkeit aber verbunden mit einer großen Hochachtung.
Die Augen der Wale sind different zu den Delfinaugen, sie nehmen den Menschen auf eine andere Stufe mit und vermitteln ein Gefühl von Verbundenheit; insbesondere die sterbenden Wale in der Golden Bay zeigten den Menschen alleine durch ihre Augen dass sie miteinander verbunden sind und das der Wal sich der Liebe der Menschen sicher war. Auch wenn vielen Menschen die Tränen in den Augen standen als sie versuchten, den gestrandeten Walen zu helfen, so waren diese Menschen doch glücklich dabei. Das Gefühl, einem so erhabenen Tier helfen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes.
Es waren auch diese gestrandeten Wale, die mich nach Takaka führten, einem Ort von dem ich nie zuvor gehört hatte und der mir einfach durch das Wort TAK auffiel. In der Bucht von Kaikoura hätte ich auch einigen Walen begegnen können, jedoch zog es mich magisch nach Takaka!
Es gab nach dem Erdbeben nur noch einen Weg von Kaikoura nach Takaka, und zwar durch die Berge. Viele Kilometer immer nur in Serpentinen rauf und runter, inklusive einem großen Waldbrand der bereits die Straße übersprungen hatte. Unter Begleitschutz durften wir weiterfahren und es war sicher nicht nur die physische Begleitung bei uns!!
Bereits in Deutschland hatten wir Kontakt zu einem ehemaligen Nachbarjungen aufgenommen, der vor 30 Jahren nach Neuseeland ausgewandert war. Seine neue Heimat lag genau auf unserer Wegstrecke und so lag es nahe, ihn und seine Frau kurz zu besuchen. Wir haben uns über zwei Stunden unterhalten und stellten fest, dass wir die gleichen Berufe und Ansichten teilten. Darüber hinaus erfuhr ich auch etwas über die Maori, u.a. dass diese möglicherweise ägyptische Wurzeln haben! Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die heutigen Maori ägyptischen Ursprungs sind und es bereits vor deren Ankunft dort Menschen gab, welche dann von den Neuankömmlingen verdrängt wurden. Das bestärkte mich, schnellstens nach Takaka zu fahren.
Zum Abschied erhielt ich ein Paket von den beiden Auswanderern mit interessantem Inhalt:es waren DVD’s einer religiösen Gruppe mit Namen „Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten“, von denen ich bisher nie zuvor etwas gehört hatte.Die Bibel ist ihre Grundlage und sie verbinden grundlegende Aussagen daraus mit der Zukunft der Menschheit. Ein Thema bei ihnen ist z.B. der Sabbat, der ihnen besonders wichtig ist und so wird am Sonntag keinerlei Arbeit verrichtet, nicht mal wenn eine Ernte auf dem Feld am Sonntag zu verregnen droht!!
Die Weiterfahrt nach Takaka zog sich dann noch lange hin, da es immer wieder Straßensperren gab, wo noch Schäden des Erdbebens beseitigt wurden und so konnten wir an diesem Tag nicht mehr direkt zum Maori-Heiligtum nach Takaka fahren sondern steuerten erstmal unsere Unterkunft an. Am Ortseingang unseres Wohnortes empfing mich dann gleich die untenstehende Pyramide und dies bestätigte mir, dass ich alles richtig gemacht hatte!
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