
Musik, eine Melodie der Schöpfung
„Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes;
Und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund.
ein Tag nach dem anderen Tag lässt Sprache hervorsprudeln,
und eine Nacht nach der anderen Nacht zeigt Kenntnis davon.
Da ist keine Sprache und da sind keine Worte;
keine Stimme ihrerseits wird gehört.
Über die ganze Erde ist ihre Messschnur ausgegangen
und bis ans äußerste Ende des ertragfähigen Landes ihre Äußerungen.“
Das sind die Verse des Psalm 19 / 1-4. Die Sprache, die hervorsprudelt ist ein Energiestrom, die Melodie der Schöpfung. Diese Sprache sind Schwingungen, ist Musik. Sie durchdringt die gesamte Schöpfung, ist ständig in Ausdehnung, ständig in Bewegung. Wenn der Psalm von keiner Sprache und Worte spricht, meint er, das wir die Schwingungen der Sprache und Worte nicht im Physischem hören können, aber ihre Vibrationen fühlen können. Denn was sich später manifestiert und materialisiert, sind durchaus Worte, eben göttliche Worte.
„ Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war ein Gott. Dieser war im Anfang bei Gott. Alle Dinge kamen durch ihn ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht ein Ding ins Dasein.“ ( Johannes 1/1-3)
Das Wort ist Klang, eine Schwingung, ist Farbe, eine Geometrie. Die Schöpfung und ihre Formen entstehen aus Musik, der Melodie der Schöpfung. Der Psalm spricht von einer Messschnur, was hebräisch auch „ihr Schall“ bedeutet. Sie geht über die ganze Erde, was heutzutage auch auf den ganzen Kosmos bezogen werden kann. Es entstehen Galaxien, Sonnensysteme, Sterne, Planeten und letztlich der Mensch. Alles aus dem Wort, das bei Gott war, was ein Gott ist.
Und das Wort besteht aus hebräischen Buchstaben. Sie sind Bilder, Piktogramme, lebendige Wesen die als Kollektiv schöpfen. Die Sterne, der Mensch sind solch ein materialisiertes Wort, ein verwirklichtes Wort aus Klang, Farbe und Geometrie. Man könnte sagen, das die Götter musizieren, malen, um zu schöpfen.
Der Schlüssel zu diesem Bild liegt in der Vorstellung, „ so wie oben so auch unten“. Keiner hat die Heerscharen Gottes musizieren sehen, aber die Schwingungen ihrer Musik gefühlt. Es ist die eigene Erfahrung vom Musizieren mit der Stimme oder Instrumenten. Es ist das Unten über das wir das Oben begreifen können. Wenn man die Vibrationen von Musik fühlt auch wenn kein Instrument physisch da ist, dann können es die Heerscharen Gottes sein.
„Preiset Jah,
denn es ist gut, unserem Gott Melodien zu spielen,
denn es ist lieblich - Lobpreis ziemt sich.“ (Psalm 147/1)
So wird Musik ein Gebet. Eine Antwort auf göttliche Zuwendung. Musik offenbart das Wesen eines Gebetes. Sie sind Schwingungen gedanklich angeregt aus Dankbarkeit, zum Lobpreis. Sie bauen eine Energie auf, können reinigen und das Bewusstsein anheben. Diese Möglichkeiten sind Erfahrungswerte, gesammelt und überliefert von Anbeginn des Lebens als Mensch auf diesem Planeten.
Musik als Gebet hilft als geistige Verbindung, denn dem Lobpreis und Dank für Gott steht oft die Erfahrung dieser Welt gegenüber. Es baut ein emotionales Feld auf, das hilft, uns von den verletzenden Gefühlen dieser Welt zu lösen.
Unter diesem Blickwinkel erscheint Musik eine ideale Vorbereitung für Meditation und Gebet zu sein. Bringt sie doch uns und unser Umfeld in Schwingungen, ermöglicht göttlichen Schwingungen Resonanz.
„ Diese Welt ist nicht der Abschluss.
Jenseits ein Etwas steht -
Unsichtbar, wie Musik -
Doch wirklich wie der Ton -
Es winkt, und es verwirrt -
Philosophie - weiß es nicht -
Und durch ein Rätsel muss, zuletzt -
Die Weisheit gehn -
Es zu raten, bestürzt Gelehrte -
Es zu gewinnen haben Menschen
Verachtung von Generationen ertragen
Und Kreuzigung, erlebt -
Glaube gleitet - und lacht, und sammelt sich -
Errötet, ob jemand es sieht -
Zupft an einem Zweig von Augenschein -
Und fragt ein Fuhrwerk nach dem Weg -
Viel Gebärde von der Kanzel -
Laut Halleluija rollt -
Betäuben lässt sich nicht der Zahn
Der an der Seele nagt. (Emily Dickinson)
Gedanken, entstanden aus der Emotionalität in dieser Welt, das sind die Zähne, die an der Seele nagen. Oft hilft das berühmte Pfeifen im Walde, wenn man sich allein fühlt. Wieder ist es das Pfeifen, das Musizieren, das uns aus den Gedanken rausholt.
Über Musik Göttliches zu erfahren ist ein ganz persönliches Geschenk des Schöpfers an jeden Einzelnen. Jeder hat eine Stimme, mit der er sich in das Buch des Lebens einschreiben kann. Mit seinem eigenen Namen, also persönlichen Schwingungen, geprägt durch Dankbarkeit an den Schöpfer durch die Ausrichtung seiner Emotionalität auf Gott während er in dieser Welt ist. Und Musik die zum Gebet wird, ist der Erste Schritt in diese Richtung.